Ostern wird nach langer christlicher Tradition am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling (auf der nördlichen Halbkugel) gefeiert.
Die Bestimmung des kalendarischen Datums ist Bestandteil der grundlegenden Arbeit von Christopher Clavius zur Kalenderreform Papst Gregors XIII gewesen.
Carl Friedrich Gauß (1777 - 1855) hat für die Datumsberechnung eine Vorschrift angegeben, die hier jedoch in der modifizierten Form von Dr. Heiner Lichtenberg, Bonn (H. Lichtenberg, Zur Interpretation der Gaußschen Osterformel und ihrer Ausnahmeregeln, Historia Mathematica 24 (1997), S. 441 - 444) angegeben wird.
In dieser Form läßt sie sich nämlich leicht in ein Computerprogramm übersetzen.
In den nachfolgenden Gleichungen bedeuten INT(a/b) der ganzzahlige Teil des Quotienten a/b und MOD(a,b) der nicht-negative Rest den a beim Teilen durch b läßt.
Zu berechnen ist für die Jahreszahl X:
1. | Die Säkularzahl |
| K(X) = INT (X / 100); |
2. | Die säkulare Mondschaltung |
| M(K) = 15 + INT ((3 * K + 3) / 4) - INT ((8 * K + 13) / 25); |
3. | Die säkulare Sonnenschaltung |
| S(K) = 2 - INT ((3 * K + 3) / 4); |
4. | Der Mondparameter |
| A(X) = MOD (X,19); |
5. | Der Keim für den ersten Vollmond im Frühling |
| D(A, M) = MOD (19 * A + M, 30); |
6. | Die kalendarische Korrekturgröße |
| R(D, A) = INT (D / 29) + (INT (D / 28) - INT (D / 29)) * INT (A / 11); |
7. | Die Ostergrenze |
| OG(D, R) = 21 + D - R; |
8. | Der erste Sonntag im März |
| SZ(X, S) = 7 - MOD (X + INT (X / 4) + S, 7); |
9. | Die Entfernung in Tagen, die der Ostersonntag von der Ostergrenze hat (Osterentfernung) |
| OE(OG, SZ) = 7 - MOD (OG - SZ, 7); |
10. | Das Datum des Ostersonntags, dargestellt als Märzdatum, wobei ein Märzdatum > 31 durch Abziehen von 31 auf ein Aprildatum zu reduzieren ist. Der 32. März entspricht dem 1. April usw. |
| OG + OE; |
Liegt der Ostertermin (Os) erst einmal fest, so berechnen sich daraus weitere besondere Kalenderdaten, und zwar
Os-46: Aschermittwoch | Os+49: Pfingstsonntag |
Os+39: Christi Himmelfahrt | Os+60: Fronleichnam |
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